Natamycin ist ein weltweit zugelassenes, effektives und stabiles sowie natürliches Konservierungsmittel, das die Haltbarkeit vieler Produkte maßgeblich verlängern kann.

Warum wird Natamycin verwendet?

Natamycin ist einer der weltweit zugelassenen Konservierungsstoffe, welcher viele verschiedene Lebensmittel vor dem Befall von Hefe- und Schimmelpilzen schützt. Dank seiner Eigenschaft als natürliches und effektives Mittel zur Lebensmittelkonservierung, kann Natamycin maßgeblich zur Verlängerung der Haltbarkeit und Verhinderung des Verderbs von Nahrungsmitteln beitragen.

Wo wird Natamycin in Lebensmitteln und Getränken verwendet? 
 

 

 

Weltweit zugelassen 

Natamycin wurde von Lebensmittelsicherheitsbehörden auf der ganzen Welt getestet und als sicheres und geeignetes Lebensmittelkonservierungsmittel zugelassen. Dazu gehören die Europäische Sicherheitsbehörde (EFSA), CODEX/WHO/FAO/JECFA, Food and Drug Administration (FDA) und Food Standards Australia/New Zealand (FSANZ). Die zulässigen Anwendungen sind je nach Land/Region unterschiedlich.  

Natamycin und Haltbarkeit

Natamycin kann die Haltbarkeit vieler Produkte erheblich verlängern. Die ersten und am häufigsten zugelassenen Anwendungsgebiete für Natamycin sind Käse und fermentiertes/gepökeltes Fleisch. Diese Lebensmittelkategorien erfordern eine Konservierung gegen Hefe- und Schimmelpilze, ohne die Aktivität von Kulturen (d.h. Bakterien) zu beeinträchtigen. So kann beispielsweise ein Weißkäse in Lateinamerika ohne Konservierung eine Haltbarkeitsdauer von weniger als zwei Wochen haben. Nach der Anwendung von Natamycin-Pulver erhöht sich seine Haltbarkeit auf 26 Tage. Wenn Natamycin in flüssiger Form verwendet wird, beträgt die Haltbarkeit 38 Tage.  

Wirksam bei niedriger Dosierung, stabil über einen breiten pH-Bereich 

Natamycin bleibt in einem breiten pH-Bereich (3-9) stabil. Da die meisten Lebensmittel einen pH-Wert zwischen 4 und 7 haben, ist Natamycin ein sehr vielseitiges Konservierungsmittel für Lebensmittel. Natamycin verhindert schon in geringen Mengen zwischen 3-20 ppm den Verderb von Lebensmitteln. Dies entspricht 3 bis 20 mg Natamycin in 1 kg des Endprodukts. 

Farblos, geschmacksneutral, geruchlos 

Im Gegensatz zu vielen anderen Konservierungsmöglichkeiten führt die Anwendung von Natamycin in Lebensmitteln nicht zu Veränderungen in Geschmack, Farbe oder Geruch. Daher eignet es sich als Lebensmittelkonservierungsmittel für eine breite Palette von Produkten. 

Medizinische Anwendungen 

Natamycin wird in seltenen Fällen zur Behandlung von Menschen eingesetzt, z. B. in Form von antimykotischen Augentropfen. Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind natamycinhaltige Arzneimittel gegen häufige Pilzinfektionen jedoch nahezu überflüssig geworden". Weltweit ist kein natamycinhaltiges Tierarzneimittel verfügbar.  

Andere Verwendungen 

Natamycin kann auch als Biofungizid verwendet werden, um Obst und Gemüse vor Pilz- und Hefekrankheiten zu schützen. In den USA kann es zum Beispiel zur Nacherntebehandlung von Zitrusfrüchten und Steinobst verwendet werden. 

   

Verwendung in der EU

In der Europäischen Union ist die Anwendung von Natamycin für die Oberflächenbehandlung von halbfestem bis hartem Käse sowie von gepökeltem Fleisch zugelassen. Da es keine Wirkung auf Bakterien hat, trägt Natamycin zu einer optimalen Reifung bei und schützt die Produkte vor negativen Auswirkungen, bedingt durch das Wachstum von Hefe- und Schimmelpilzen. Natamycin dringt nicht in das Produkt ein, wenn es auf der Pelle oder Rinde verwendet wird.

Wenn man beim Verzehr eines Käsestücks versehentlich etwas Rinde isst, besteht die Möglichkeit, dass man auch eine kleine Dosis Natamycin zu sich nimmt. Das macht aber nichts. Es sei denn, Sie sind ein Pilz.

Yvonne te Welscher, Postdoktorandin in der Abteilung für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Utrecht, hat untersucht, warum. (Quelle: NEMO Kennislink)